Für den Bauherrn die InfraLeuna GmbH beauftragte die ETABO Energietechnik und Anlagenservice GmbH die Planung eines Neubaus einer Elektroden-Dampferzeugungsanlage in Leuna.

Die HÖRMANN BauPlan GmbH war dabei für die Planung der Bauleistung in den Leistungsphasen 1–5 verantwortlich. Ein besonderer Fokus lag auf der Planung der Stahlbühne sowie auf der Koordination aller an der Bauplanung beteiligten Gewerke.

Die Anlage nutzt überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien zur Dampferzeugung. Dadurch lässt sich die bestehende Kraftwerksleistung am Standort senken und wertvolles Erdgas einsparen – ein wichtiger Schritt, um den Industriepark Leuna nachhaltiger und zukunftsorientierter aufzustellen.

Die größte planerische Herausforderung bestand darin, sämtliche Anforderungen der unterschiedlichen Gewerke in einem durchdachten Entwurf der Stahlbühne zusammenzuführen.

Neben der standfesten Platzierung der gesamten Anlagentechnik musste auch ein schlüssiges Revisionskonzept entwickelt werden. Dieses erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Objektplanung, Tragwerksplanung, Stahlbau und Anlagenplanung. Ein Teil der Lösung sind abnehmbare Bühnenelemente, die Wartungen oder den Austausch schwerer Komponenten unkompliziert ermöglichen.

Das Herzstück der Anlage ist der Dampfdruckkessel – zugleich das schwerste Bauteil. Im Betrieb bringt er rund 60 t auf die Waage, sein Leergewicht liegt bei über 32 t.

Diese enormen Lasten erfordern Stahlträger mit bis zu 55 cm Höhe. Auch die Einbringung des Kessels und die Verrohrung der Anlage waren präzise logistische Aufgaben, die eine genau abgestimmte Bauablaufplanung und Bauausführung über zehn Monate hinweg notwendig machten.

Gemeinsam mit dem Tragwerksplaner entstand eine statisch sichere und wirtschaftlich optimale Lösung, die den Bestand vollständig berücksichtigt. Ein großer Teil der Stahlbühne wird daher von der Hallendecke abgehängt.

Als Grundlage der Planung wurde eine Punktwolke per Laserscan angefertigt und zur Koordination aller Gewerke genutzt. Dieser Arbeitsprozess ermöglichte allen beteiligten an einem gemeinsamen 3D Modell zu arbeiten und sorgte in diesem komplexen Bestandsgebäude für einen optimierten Planungs- und Bauablauf. 

Auch der Sekundärstahlbau stellte hohe Anforderungen: Er trägt die sensiblen Druckrohre des Dampfkessels, wobei zahlreiche Leitungen direkt am vorhandenen Bestand befestigt werden mussten – eine konstruktiv wie statisch anspruchsvolle Aufgabe.

 

Video zum Projekt:

Meilenstein der grünen Energie: Elektrodenkessel für Leuna | MDR.DE

 

 

 

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